Seiten

Freitag, 18. November 2011

Was man mit Schokolade nicht alles machen kann

Wir waren in einem Baumarkt. So eine Art Baumarkt, dachte ich. Jedenfalls war es eine große Halle mit sehr vielen Regalen wo man allen möglichen Krempel kaufen konnte. Dahinter war ein großes Loch im Boden, wo man hinuntersteigen konnte und am Grund war eine große Höhle, wo man den ganzen Krempel ausprobieren konnte.
Ich bin durch diesen Baumarkt gewandert und kam irgendwann an eine Stelle, an der Musikinstrumente in den Regalen aufgebaut waren. Aus Schokolade. Ich bin zu den Blockflöten gegangen, weil ich mir dachte, hey, auf so einer hab ich schon lang nicht mehr gespielt, mach ich mal wieder. Allerdings fragte ich mich dann, wie man auf so einem klebrigen Ding spielen soll, da pappen ja gleich die Finger zusammen. Außerdem hält das bestimmt nicht lang, man leckt ja jedes mal die Schokolade vom Mundstück ab. Dazu kam noch, dass diese Flöte fast so groß war wie ich und die Grifflöcher waren viel zu weit auseinander für meine kleinen Händchen.
Ich hab also nach einer kleineren Flöte gefragt und bekam eine, die hatte ungefähr 50 winzige Grifflöcher, die alle ungefähr einen halben Zentimeter auseinander waren, in so einer Art spiralmuster um die Flöte. Hallo? Wie soll ich darauf bitte spielen? SO klein sind meine Finger dann auch nicht.
Immerhin war die Schokolade gut. Ich frage mich, wie sie die so glänzend hinbekommen.

Donnerstag, 3. November 2011

Sally

Sally protestierte für ihr Leben gern. Dabei spielte es kaum eine Rolle, wogegen. Ich glaube, als ich das erste Mal von ihr hörte, ging sie noch mit den Feministinnen auf die Straße. Und das in einem niedlichen selbstgestrickten grauen Wollkleid. Außerdem war sie Britin.
Irgendwann verlor sie aber das Interesse am Feminismus und wandte sich anderen Dingen zu, gegen die sie protestieren konnte.
Zu dieser Zeit war es, dass es zwischen Blauland, Rotland, Grünland und Gelbland zu Spannungen kam. Eigentlich stellte sich nur Blauland quer. An einer Grenze, wo alle vier Länder aufeinander trafen, hatte Blauland eine Mauer gezogen, die es von den anderen dreien abgrenzte. Zusammen mit Freundin machte sich Sally per Drachen auf den Weg dorthin, um die Ecke hinter der Mauer auszuspionieren (es war nur diese eine Ecke, die anderen Grenzen zu Blauland waren normal).
Beim Überfliegen sahen sie, dass jede Menge Gerümpel dort herumlag. Vor allem dürre und verkrümmte Stahlträger. Sie landeten, um alles genauer unter die Lupe zu nehmen und suchten zwischen den verbogenen Teilen herum. Sally's Freundin trat gegen eine Kiste und mit einem Mal wussten sie, dass es eine Bombe war, die von Blauland dort platziert worden war. Sally wollte ihrer Freundin helfen, aber es war schon zu spät. Die Bombe explodierte und Sally sah nur noch eine riesige blaue Pfütze dort, wo ihre Freundin war.
Dieses traumatische Erlebnis trieb ihr das Rebellendasein aus. Tatsächlich hörte ich sehr lange Zeit nichts von ihr, bis ich durch einen Zufall erfuhr, dass sie sich ein neues Standbein in der Erwachsenenunterhaltung gesucht hatte. Tatsächlich fielen mir Listen einiger ihrer Produkte in die Hände, die sie scheinbar übers Internet vertrieb. Ich schaute genauer hin, aber keines der Dinger sagte mit irgendetwas.
Ich googelte und fand heraus, dass sie offenbar mit einem Webcomic zu Berühmtheit in gewissen Kreisen gefunden hatte. "Lesbische Piratinnen im All". Ich ärgerte mich, dass ich nicht auch so zeichnen könnte. Anschließend dachte ich, dieser Comic könnte einen Tokenmann vertragen. Andererseits wäre er dann ja nicht mehr lesbisch.