Seiten

Donnerstag, 15. Dezember 2011

War ich das etwa? Und andere Verwirrungen.

Heute musste ich diese dämliche Destillation nochmal machen, auf die ich absolut keinen Bock hatte. Also hab ich diese riesige Kolonne aus Glas aufgebaut, die war so groß wie ich. Natürlich musste ich sie mitten im Raum aufbauen, weil ja sonst nirgends Platz war. Und dann sollte ich das heizen. Mit einem Bunsenbrenner? Sonst nochwas? Abartig schnell ist es dann gegangen. Dummerweise brannte am Schluss auch der Kolben, so dass ich mich eben schnell verkrümelt hab. Ich bin zur Tür raus und auf den Balkon gegangen. Von dort aus hab ich dann zugeschaut, was wohl passiert. Nach einiger Zeit kam Qualm aus dem ersten Raum... Dann spritzte aus dem Fenster eine riesige Fontäne Schaum. Überall fielen Schaumflöckchen herunter und bedeckten alles.
Ich wollte irgendwas im Lager. Das Lager war oben auf dem Dachboden. Dort waren auch eine Unmenge an Glasgeräten, so viele, dass man nicht dazwischen hindurch gehen konnte, ohne Angst zu haben, etwas umzustossen. Der Raum war im Grunde auch nur eine Galerie an den Wänden. In der Mitte war ein Loch, also schon mit Geländer, aber man konnte halt drei Stockwerke tief hinunter schauen (und fallen).
Irgendwer hat mich dort auch noch verfolgt... und ich wollte schnell auf die andere Seite. Also hab ich meine Jacke aufgemacht, damit ich ein wenig Fläche zum Gleiten habe und hab mit den Armen gerudert um Auftrieb zu kriegen. Ich hatte nicht viel Vertrauen, denn die Jacke war ziemlich kurz und durch das Rudern kriegte ich auch nicht genug Auftrieb. Aber ich wollte ja nicht erwischt werden, also sprang ich und ruderte mühsam auf die andere Seite.

Dann war ich in der Zoohandlung. Ich wollte ja schon ewig Wellensittiche und jetzt hab ich mal beschlossen, mir das ganze Zubehör zuzulegen. Da waren auch ein paar Vögel, aber alles andere Arten. Und auch ein Käfig voller Katzen. Und eine freilaufende schwarz-weiße Katze, die mir die ganze Zeit um die Beine strich.
Erstmal haben wir ewig drüber diskutiert, ob der alte Vogelkäfig vielleicht doch groß genug ist (ist er nicht). Dann wollte ich noch Futter, damit sich die neuen Bewohner auch gleich wohl fühlen und habe ewig danach gesucht. Es gab keins. Das soll eine Zoohandlung sein? Die Katzen haben mich ja sowieso schon gewundert.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ein Tag im Kuhstall

Ich war auf dieser Farm und sollte beim kalben helfen. Das heißt, ich bekam einen Wassereimer und sollte damit die durstigen Kühe versorgen. Ich hab den Eimer aufgefüllt und ihn zu den Kühen geschleppt, die alle auf in Grüppchen von vier oder fünf auf ihren Plattformen standen und ihre langen Rüssel gierig in den Eimer steckten. Ich war die ganze Zeit nur mit hin- und herrennen beschäftigt. Der Bauer kümmerte sich unterdessen um die Braune, die offenbar Schmerzen hatte. Er sagte mir ich soll mich bloß fernhalten, damit sie mich nicht mit ihren spitzen Hörnern aufspießt. Er hatte Recht. Ich stellte mich nur für einen kurzen Augenblick neben sie und als sie den Kopf drehte, bohrte sich das Horn bereits schmerzhaft in mein Bein. Ich konnte nur noch zurückweichen, zum Glück war hinter mir genug Platz.
Irgendwann warf sich die Braune dann zu Boden und fast augenblicklich war das Kalb da.
"Ein Kuhkalb", sagte der Bauer. Es war ein rotes Ding mit dürren Beinen und irrem Blick. Es hat auch sofort eine Katze angegriffen. Die war aber schneller.

Freitag, 18. November 2011

Was man mit Schokolade nicht alles machen kann

Wir waren in einem Baumarkt. So eine Art Baumarkt, dachte ich. Jedenfalls war es eine große Halle mit sehr vielen Regalen wo man allen möglichen Krempel kaufen konnte. Dahinter war ein großes Loch im Boden, wo man hinuntersteigen konnte und am Grund war eine große Höhle, wo man den ganzen Krempel ausprobieren konnte.
Ich bin durch diesen Baumarkt gewandert und kam irgendwann an eine Stelle, an der Musikinstrumente in den Regalen aufgebaut waren. Aus Schokolade. Ich bin zu den Blockflöten gegangen, weil ich mir dachte, hey, auf so einer hab ich schon lang nicht mehr gespielt, mach ich mal wieder. Allerdings fragte ich mich dann, wie man auf so einem klebrigen Ding spielen soll, da pappen ja gleich die Finger zusammen. Außerdem hält das bestimmt nicht lang, man leckt ja jedes mal die Schokolade vom Mundstück ab. Dazu kam noch, dass diese Flöte fast so groß war wie ich und die Grifflöcher waren viel zu weit auseinander für meine kleinen Händchen.
Ich hab also nach einer kleineren Flöte gefragt und bekam eine, die hatte ungefähr 50 winzige Grifflöcher, die alle ungefähr einen halben Zentimeter auseinander waren, in so einer Art spiralmuster um die Flöte. Hallo? Wie soll ich darauf bitte spielen? SO klein sind meine Finger dann auch nicht.
Immerhin war die Schokolade gut. Ich frage mich, wie sie die so glänzend hinbekommen.

Donnerstag, 3. November 2011

Sally

Sally protestierte für ihr Leben gern. Dabei spielte es kaum eine Rolle, wogegen. Ich glaube, als ich das erste Mal von ihr hörte, ging sie noch mit den Feministinnen auf die Straße. Und das in einem niedlichen selbstgestrickten grauen Wollkleid. Außerdem war sie Britin.
Irgendwann verlor sie aber das Interesse am Feminismus und wandte sich anderen Dingen zu, gegen die sie protestieren konnte.
Zu dieser Zeit war es, dass es zwischen Blauland, Rotland, Grünland und Gelbland zu Spannungen kam. Eigentlich stellte sich nur Blauland quer. An einer Grenze, wo alle vier Länder aufeinander trafen, hatte Blauland eine Mauer gezogen, die es von den anderen dreien abgrenzte. Zusammen mit Freundin machte sich Sally per Drachen auf den Weg dorthin, um die Ecke hinter der Mauer auszuspionieren (es war nur diese eine Ecke, die anderen Grenzen zu Blauland waren normal).
Beim Überfliegen sahen sie, dass jede Menge Gerümpel dort herumlag. Vor allem dürre und verkrümmte Stahlträger. Sie landeten, um alles genauer unter die Lupe zu nehmen und suchten zwischen den verbogenen Teilen herum. Sally's Freundin trat gegen eine Kiste und mit einem Mal wussten sie, dass es eine Bombe war, die von Blauland dort platziert worden war. Sally wollte ihrer Freundin helfen, aber es war schon zu spät. Die Bombe explodierte und Sally sah nur noch eine riesige blaue Pfütze dort, wo ihre Freundin war.
Dieses traumatische Erlebnis trieb ihr das Rebellendasein aus. Tatsächlich hörte ich sehr lange Zeit nichts von ihr, bis ich durch einen Zufall erfuhr, dass sie sich ein neues Standbein in der Erwachsenenunterhaltung gesucht hatte. Tatsächlich fielen mir Listen einiger ihrer Produkte in die Hände, die sie scheinbar übers Internet vertrieb. Ich schaute genauer hin, aber keines der Dinger sagte mit irgendetwas.
Ich googelte und fand heraus, dass sie offenbar mit einem Webcomic zu Berühmtheit in gewissen Kreisen gefunden hatte. "Lesbische Piratinnen im All". Ich ärgerte mich, dass ich nicht auch so zeichnen könnte. Anschließend dachte ich, dieser Comic könnte einen Tokenmann vertragen. Andererseits wäre er dann ja nicht mehr lesbisch.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Krieg?

Unter einem düsteren Himmel ohne Sterne musste ich Wache schieben. Zwischen den öden, braunen Blöcken geschah ohnehin nie etwas. Nicht einmal andere Soldaten trieben sich hier herum. Man sollte meinen, im Krieg wäre mehr los.
Irgendwann wurden wir zu unserem Kommandanten gerufen. Wir gingen in das Zimmer, dass nur braune Erdwände hatte und nach der Feuchtigkeit im Boden roch.
Er sagte uns dann etwas, doch ich hörte ihm nicht zu. Irgendwoher waren Wespen aufgetaucht, die sich sehr für meine Knie interessierten. Ein richtiger Schwarm und es kamen mehr und mehr dazu. Einige waren harmlose gelb-schwarze Fliegen, aber einige richtige Wespen waren auch dabei. Ich versuchte, meine Hosen und meine Knie weit voneinander fern zu halten, damit sie mich nicht stechen. Es gelang mir nicht recht und schließlich wurde der Schwarm so dicht, dass ich kaum noch Luft bekam.
Als ich wieder zu mir kam, war der Feind schon nah. In der Ferne war Geschützfeuer zu hören. Zivilisten liefen panisch zwischen den Häusern umher. Ich schnappte mir eine kleine Gruppe und scheuchte sie in ein winziges Zimmer. Dort wären wir sicher vor Bomben.
Wir waren zu vier in dem winzigen Raum, wo kaum einer Platz hatte. Ein Schrank, ein Tisch und eine Blumenvase nahmen uns zusätzlich Platz weg. Die Blume war gelb und eigenltich ganz hübsch, sie stand vor einem blinden Fenster.
Wir harrten lange aus, bevor der Angriff vorüber war. Als wir uns hinauswagten, suchten die Zivilisten sofort nach ihrer Familie. Als etwa 30 Leute aus dem Nachbarhaus strömten, hatten sie sich gefunden. Sie dankten mir und luden mich sofort zu ihnen ein.
Die Familie betrieb einen Laden für allerlei Krimskrams im Nachbarhaus. Hinter der Theke stand ein Zwerg auf einem Stuhl und kümmerte sich ums Geschäft. Ich half dem Jüngsten bei seinen Hausaufgaben. Später wollte ich das winzige Zimmer suchen, in dem wir den Angriff verbracht hatten. Draußen war es hell. Am Himmel zogen Wolkenfetzen vorüber. Das Zimmer befand sich überraschenderweise genau neben dem Laden. Ich zog dort ein, es war etwas größer als zuvor. Auf der durchgelegenen Matratze bekam ich Rückenschmerzen. Der Arzt wollte mich in eine seltsame Konstruktion aus Stangen und Seilen legen, um meine Nackenmuskeln zu richten. Als ich da drin lag, wollte ich mein Handy, aber es war nicht da. Niemand hörte mein Geschrei und durstig war ich auch. Die Situation machte mich sehr zornig. Schließlich tauchte meine Mutter auf und drückte mir das Handy in die Hand. Da brauchte ich es auch nicht mehr.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Terpentin

Der Farbverdünner hat sich wirklich gelohnt. Die Verbesserung meiner Malerei zeigt sich sofort. Wo zuvor nur ungeschickte Farbkleckse die Leinwand befleckten, sind jetzt geradezu fotorealistische Abbildungen entstanden.
Eine Szene, in der Dutzende knallbunte Autos zu sehen sind, zwar winzig klein, aber trotzdem gestochen scharf, so klar, dass man sogar noch die Kennzeichen lesen kann. Nicht das mich das interessiert.
Es kommt jemand herein und macht mir ein Kompliment dazu. Ich denke nur "Geh mir nicht auf die Nerven". Immerhin weiß ich wer es ist, und das die Person nur versucht, sich meine Sympathie zu erkaufen, ohne jedes echte Interesse. Warum ist sie überhaupt in diesem Zimmer? Ist es überhaupt mein Zimmer? Oder bin ich bei ihr eingebrochen, um zu malen? Ich glaube fast, letzteres. Die Türen hier waren alle offen, daran erinnere ich mich.
Ein anderes Bild fesselt mich viel mehr. Es zeigt eine Familie, die im der Halle eines ehrwürdigen alten Hauses posiert. So viele Gesichter... alle grau-in-grau. Warum sind sie grau? Was fürchten sie? Glücklich sehen sie jedenfalls nicht aus. Düster. Kalt. Jeder allein mit sich selbst, inmitten der vielen Menschen.
Ich war schon einmal in dem Haus, doch ich habe es vergessen. Ich weiß noch, dass es viele Geheimnisse im Inneren verbirgt. So viele Räume zu erforschen, so viele verborgene Keller. Warum habe ich mcih diesmal nicht zuerst umgesehen? Warum habe ich stattdessen dieses Bild gemalt? Es zeigt allzu sehr die Wahrheit. Ich will es nicht ansehen.
Ich flüchte. Der Geruch des Farbverdünners verfolgt mich. Warum bleibt mir ausgerechnet der in der Nase hängen.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Der Wächter

Manchmal verbringe ich Tage damit, nur über der öden Landschaft zu kreisen. Meine Aufgabe ist es Ausschau zu halten, auch wenn ich nicht so genau weiß, wonach eigentlich. Hier gibt es nichts zu sehen. Nur Staub und Steine, soweit das Auge reicht.
Natürlich ist da die Siedlung. Ein kleiner Haufen aus Lehmhäuschen in derselben bräunlichen Farbe wie alles andere hier. Wenn die Sonne am Tag auf sie niederbrennt, steckt keiner den Kopf heraus. Außer mir. Ich bin immer hier. Hoch am Himmel über ihnen, und halte Ausschau.
Es kommt nie jemand. Hier gibt es auch nichts, was sich zu stehlen lohnen würde.
Am Abend lande ich und wandere allein zu meinem Heim... Eine kleine Hütte am Rande, mit Gittern... Natürlich. Ich bin keiner von ihnen. Ich darf nicht mit ihnen leben. Niemand lässt sich blicken. Ich gehe allein in meinen Käfig, um auf den nächsten Morgen zu warten.
Heute ist es anders. Ich weiß, dass sie sich verstecken, aber dieses mal, dieses mal ist die Stille nicht nur die wartende Stille, die ich sonst wahrnehme. Diesmal sind sie fort.
Ich wandere herum. Ich kenne jedes Haus, jede Gasse. Niemand ist dort. Ich weiß es. Ich bin allein.
Sind sie fortgegangen? Haben sie einen Tunnel gegraben? Hat jemand anderes einen Tunnel gegraben, und sie geholt? Ich weiß es nicht. Es ist mir gleich. Das Dorf ist mein Heim. Mein Eigen. Mein Zuhause. Alles was ich immer kannte. Jetzt gehört es mir allein.

Freitag, 21. Oktober 2011

Bärenrennen im Käsefelsen

In einem kleinen Inselreich, dass aus nur drei kleinen Felsinseln besteht, die völlig durchlöchert sind... Drei große Felsen im Meer, die wie Schweizer Käse aussehen, findet ein berühmtes Rennen statt. Ein Waagenrennen quer durch einen Wald, der im Inneren einer der Inseln versteckt ist. Dabei werden keine Pferde vor den Waagen gespannt. Sondern Bären. Braunbären. Ausgewachsene Braunbären. Als der erste auf mich zustürmte, fürchtete ich, er würde sich auf mich stürzen und mich verspeisen. Tatsächlich hatte er es aber sehr eilig auf dem schmalen Pfad vorwärts zu kommen und kaum dass ich ihn bemerkt hatte war er auch schon wieder weg. Danach kam ein weiterer Waagen mit einem Dackel als Zugtier - einem sehr langen Dackel. Der Körper war bestimmt dreimal so lang wie der eigentliche Waagen. Trotzdem schleifte der Bauch dieses hellbraunen Tieres nicht auf dem Boden. Die meisten Teilnehmer haben jedoch Bären als Zugtiere, vermutlich sind die einfach schneller als überlange Dackel.
Eigentlich ist es erstaunlich, dass in einer Höhle ein derartig üppiger Wald wächst. Ich schätze es könnte etwas mit den leuchtenden Steinen zu tun haben, die man hier ab und zu findet. Natürlich leuchtet nicht die ganze Höhle. Aber man findet schon eine Menge Leuchtsteine. Genug, dass es fast taghell wird. Die Luft ist allerdings ein wenig stickig.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Vorgeplänkel

Nach langer Zeit hab ich mich überreden lassen, auch mit dieser Bloggerei anzufangen. Ich habe beschlossen, die nächtlichen Exkursionen meines Unterbewusstseins zum Thema zu machen. Diese und die Geschichten die ich mir des öfteren davon ausgehend ausdenke.