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Montag, 9. Januar 2012

Schlüssel sind wichtig

Unsere Wohnung ist ja bekanntlich sehr klein, also frage ich mich, wie wir es geschafft haben, einen ausgewachsenen Schäferhund dort unterzubringen. Das jetzt auch noch der neue dazu kommt, ist wirklich zu viel. Dabei ist der doch so winzig. Ein kleines braun-weiß geflecktes Hündchen, dass bequem in meiner Hand sitzen kann. Der ist so klein, damit der über den Eimerrand zum Pinkeln kommt, muss ich ihn hochheben. Ist gar nicht so leicht, einen Hund auf Kommando pinkeln zu lassen. Und erst ein Kunststück, ihn stubenrein zu bekommen. Der große ist es ja eigentlich schon. Ich frag mich nur, wie der kleine es schafft, so große Haufen zu machen.
Jedenfalls war dieser Typ da, von früher. Der hat eigentlich gesagt, er meldet sich mal wieder, hats aber nie getan. Was bin ich noch sauer auf den. Wenn er nicht vorhat, sich zu melden, soll er nicht fragen, ob wir was unternehmen wollen. Jedenfalls haben wir kurz über den Schlüsselbund mit dreizehn Schlüsseln geredet, der vor einigen Türen hier lag. Gleichzeitig immer nur vor einer, aber halt bei verschiedenen hintereinander.
Jedenfalls war da noch dieses Paket, ein Riesending, fast so groß wie ich. Ich hab erst gedacht, es gehört zum Bett, aber das ist ja schon aufgebaut. Ich wollts aufmachen, aber dann hab ich gemerkt, dass da eigenltich ein anderer Name draufsteht. Iris Andre. Und jede Menge durchgestrichener Adressen, wer schon versucht hat, ihr dieses Paket zu geben.
Ich bin eh allein, kann ich es doch abliefern, dacht ich mir. Apartment sieben liegt auch gleich hier nebendran.
Also bin ich erstmal ohne das Paket raus, weil ich gucken wollte, ob ich die Tür auch finde, kein Grund das sperrige Ding da herumzuschleppen. Draußen vor der Tür war dann ein Tisch und auch ein paar Leute die dort saßen und quatschten, ich dacht mir, häh, da war doch gestern noch kein Platz zum sitzen, aber ok. Hab kurz überlegt, ob ich rübergeh und hallo sag, dacht aber, erst das Paket.
Auf den paar Türen, an denen ich erst vorbeikam, standen anderen Namen. Dann kam Apartment sieben. Es klebte aber nur ein Zettel drauf mit der Schrift: "Bin unterwegs bis acht und hab dann Termine" (oder so). Jedenfalls konnt ich ihr das Paket auch nicht geben. Dann wollt ich zurück nach Hause, ging aber nicht, meine Tür war weg. Bin ich halt weitergegangen, um danach zu suchen. Dabei halt ich meinen Schlüssel die ganze Zeit fest, dass ich ihn ja nicht verliere. Ich geh ein paar Stufen hinunter und da ist noch so eine Sitzecke mit nem blauen Sofa und nem Kaffetisch und da hocken ein paar Leute.
Ich hock mich also dazu und komm mit einer Frau mit hübschen Locken ins Gespräch. Ich erzähl ihr, dass meine Tür weg ist und sie meint, wir könnten doch gemeinsam danach suchen. Als wir losgehen wollen, sind die anderen Leute weg, aber ich guck mir den Schreibtisch nochmal genau an. Er sieht ziemlich leer aus, nur ein paar Sachen sind drauf. Ich heb sie auf und sag zu der Frau: "Das ist der Schlüssel vom Auto meines Paps (der schlüssel sah aus wie ein Stick) und dieser Schlüsselbund ist seiner, aber an den Schlüsseln sind gar keine Bärte" Sie schaut komisch. Außerdem ist auf dem Tisch noch eine Art Wäscheklammer, die auf ein winziges Einmachglas zeigt, auf dem Federn und Klammern befestigt sind. Ich nehme das Ding mal mit, es könnte nützlich sein. Mein eigener Schlüssel liegt noch auf dem Sofa, ich schnapp ihn mir schnell, bevor ich ihn vergesse.
Dann gehen wir die Treppe hoch und von da an ist alles in 2D.
Wir müssen gegen eine Riesenhorde von seltsamen Monstern kämpfen. Aber das ist kein Problem, denn ich hab Buntstifte, mit denen man sie kaputtmalt. Es sind zwei Figuren da, die kämpfen müssen. Ich bin blond und noch so eine mit braunen Locken. Aber es ist nicht die Frau, sondern die Figur heißt Woody Woodpecker. Jedenfalls erreichen wir dann ein paar große Töpfe mit Farbe und wir springen rein und plantschen in der Farbe.
Dann sagt eine Stimme laut ein Wort.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

War ich das etwa? Und andere Verwirrungen.

Heute musste ich diese dämliche Destillation nochmal machen, auf die ich absolut keinen Bock hatte. Also hab ich diese riesige Kolonne aus Glas aufgebaut, die war so groß wie ich. Natürlich musste ich sie mitten im Raum aufbauen, weil ja sonst nirgends Platz war. Und dann sollte ich das heizen. Mit einem Bunsenbrenner? Sonst nochwas? Abartig schnell ist es dann gegangen. Dummerweise brannte am Schluss auch der Kolben, so dass ich mich eben schnell verkrümelt hab. Ich bin zur Tür raus und auf den Balkon gegangen. Von dort aus hab ich dann zugeschaut, was wohl passiert. Nach einiger Zeit kam Qualm aus dem ersten Raum... Dann spritzte aus dem Fenster eine riesige Fontäne Schaum. Überall fielen Schaumflöckchen herunter und bedeckten alles.
Ich wollte irgendwas im Lager. Das Lager war oben auf dem Dachboden. Dort waren auch eine Unmenge an Glasgeräten, so viele, dass man nicht dazwischen hindurch gehen konnte, ohne Angst zu haben, etwas umzustossen. Der Raum war im Grunde auch nur eine Galerie an den Wänden. In der Mitte war ein Loch, also schon mit Geländer, aber man konnte halt drei Stockwerke tief hinunter schauen (und fallen).
Irgendwer hat mich dort auch noch verfolgt... und ich wollte schnell auf die andere Seite. Also hab ich meine Jacke aufgemacht, damit ich ein wenig Fläche zum Gleiten habe und hab mit den Armen gerudert um Auftrieb zu kriegen. Ich hatte nicht viel Vertrauen, denn die Jacke war ziemlich kurz und durch das Rudern kriegte ich auch nicht genug Auftrieb. Aber ich wollte ja nicht erwischt werden, also sprang ich und ruderte mühsam auf die andere Seite.

Dann war ich in der Zoohandlung. Ich wollte ja schon ewig Wellensittiche und jetzt hab ich mal beschlossen, mir das ganze Zubehör zuzulegen. Da waren auch ein paar Vögel, aber alles andere Arten. Und auch ein Käfig voller Katzen. Und eine freilaufende schwarz-weiße Katze, die mir die ganze Zeit um die Beine strich.
Erstmal haben wir ewig drüber diskutiert, ob der alte Vogelkäfig vielleicht doch groß genug ist (ist er nicht). Dann wollte ich noch Futter, damit sich die neuen Bewohner auch gleich wohl fühlen und habe ewig danach gesucht. Es gab keins. Das soll eine Zoohandlung sein? Die Katzen haben mich ja sowieso schon gewundert.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Ein Tag im Kuhstall

Ich war auf dieser Farm und sollte beim kalben helfen. Das heißt, ich bekam einen Wassereimer und sollte damit die durstigen Kühe versorgen. Ich hab den Eimer aufgefüllt und ihn zu den Kühen geschleppt, die alle auf in Grüppchen von vier oder fünf auf ihren Plattformen standen und ihre langen Rüssel gierig in den Eimer steckten. Ich war die ganze Zeit nur mit hin- und herrennen beschäftigt. Der Bauer kümmerte sich unterdessen um die Braune, die offenbar Schmerzen hatte. Er sagte mir ich soll mich bloß fernhalten, damit sie mich nicht mit ihren spitzen Hörnern aufspießt. Er hatte Recht. Ich stellte mich nur für einen kurzen Augenblick neben sie und als sie den Kopf drehte, bohrte sich das Horn bereits schmerzhaft in mein Bein. Ich konnte nur noch zurückweichen, zum Glück war hinter mir genug Platz.
Irgendwann warf sich die Braune dann zu Boden und fast augenblicklich war das Kalb da.
"Ein Kuhkalb", sagte der Bauer. Es war ein rotes Ding mit dürren Beinen und irrem Blick. Es hat auch sofort eine Katze angegriffen. Die war aber schneller.

Freitag, 18. November 2011

Was man mit Schokolade nicht alles machen kann

Wir waren in einem Baumarkt. So eine Art Baumarkt, dachte ich. Jedenfalls war es eine große Halle mit sehr vielen Regalen wo man allen möglichen Krempel kaufen konnte. Dahinter war ein großes Loch im Boden, wo man hinuntersteigen konnte und am Grund war eine große Höhle, wo man den ganzen Krempel ausprobieren konnte.
Ich bin durch diesen Baumarkt gewandert und kam irgendwann an eine Stelle, an der Musikinstrumente in den Regalen aufgebaut waren. Aus Schokolade. Ich bin zu den Blockflöten gegangen, weil ich mir dachte, hey, auf so einer hab ich schon lang nicht mehr gespielt, mach ich mal wieder. Allerdings fragte ich mich dann, wie man auf so einem klebrigen Ding spielen soll, da pappen ja gleich die Finger zusammen. Außerdem hält das bestimmt nicht lang, man leckt ja jedes mal die Schokolade vom Mundstück ab. Dazu kam noch, dass diese Flöte fast so groß war wie ich und die Grifflöcher waren viel zu weit auseinander für meine kleinen Händchen.
Ich hab also nach einer kleineren Flöte gefragt und bekam eine, die hatte ungefähr 50 winzige Grifflöcher, die alle ungefähr einen halben Zentimeter auseinander waren, in so einer Art spiralmuster um die Flöte. Hallo? Wie soll ich darauf bitte spielen? SO klein sind meine Finger dann auch nicht.
Immerhin war die Schokolade gut. Ich frage mich, wie sie die so glänzend hinbekommen.

Donnerstag, 3. November 2011

Sally

Sally protestierte für ihr Leben gern. Dabei spielte es kaum eine Rolle, wogegen. Ich glaube, als ich das erste Mal von ihr hörte, ging sie noch mit den Feministinnen auf die Straße. Und das in einem niedlichen selbstgestrickten grauen Wollkleid. Außerdem war sie Britin.
Irgendwann verlor sie aber das Interesse am Feminismus und wandte sich anderen Dingen zu, gegen die sie protestieren konnte.
Zu dieser Zeit war es, dass es zwischen Blauland, Rotland, Grünland und Gelbland zu Spannungen kam. Eigentlich stellte sich nur Blauland quer. An einer Grenze, wo alle vier Länder aufeinander trafen, hatte Blauland eine Mauer gezogen, die es von den anderen dreien abgrenzte. Zusammen mit Freundin machte sich Sally per Drachen auf den Weg dorthin, um die Ecke hinter der Mauer auszuspionieren (es war nur diese eine Ecke, die anderen Grenzen zu Blauland waren normal).
Beim Überfliegen sahen sie, dass jede Menge Gerümpel dort herumlag. Vor allem dürre und verkrümmte Stahlträger. Sie landeten, um alles genauer unter die Lupe zu nehmen und suchten zwischen den verbogenen Teilen herum. Sally's Freundin trat gegen eine Kiste und mit einem Mal wussten sie, dass es eine Bombe war, die von Blauland dort platziert worden war. Sally wollte ihrer Freundin helfen, aber es war schon zu spät. Die Bombe explodierte und Sally sah nur noch eine riesige blaue Pfütze dort, wo ihre Freundin war.
Dieses traumatische Erlebnis trieb ihr das Rebellendasein aus. Tatsächlich hörte ich sehr lange Zeit nichts von ihr, bis ich durch einen Zufall erfuhr, dass sie sich ein neues Standbein in der Erwachsenenunterhaltung gesucht hatte. Tatsächlich fielen mir Listen einiger ihrer Produkte in die Hände, die sie scheinbar übers Internet vertrieb. Ich schaute genauer hin, aber keines der Dinger sagte mit irgendetwas.
Ich googelte und fand heraus, dass sie offenbar mit einem Webcomic zu Berühmtheit in gewissen Kreisen gefunden hatte. "Lesbische Piratinnen im All". Ich ärgerte mich, dass ich nicht auch so zeichnen könnte. Anschließend dachte ich, dieser Comic könnte einen Tokenmann vertragen. Andererseits wäre er dann ja nicht mehr lesbisch.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Krieg?

Unter einem düsteren Himmel ohne Sterne musste ich Wache schieben. Zwischen den öden, braunen Blöcken geschah ohnehin nie etwas. Nicht einmal andere Soldaten trieben sich hier herum. Man sollte meinen, im Krieg wäre mehr los.
Irgendwann wurden wir zu unserem Kommandanten gerufen. Wir gingen in das Zimmer, dass nur braune Erdwände hatte und nach der Feuchtigkeit im Boden roch.
Er sagte uns dann etwas, doch ich hörte ihm nicht zu. Irgendwoher waren Wespen aufgetaucht, die sich sehr für meine Knie interessierten. Ein richtiger Schwarm und es kamen mehr und mehr dazu. Einige waren harmlose gelb-schwarze Fliegen, aber einige richtige Wespen waren auch dabei. Ich versuchte, meine Hosen und meine Knie weit voneinander fern zu halten, damit sie mich nicht stechen. Es gelang mir nicht recht und schließlich wurde der Schwarm so dicht, dass ich kaum noch Luft bekam.
Als ich wieder zu mir kam, war der Feind schon nah. In der Ferne war Geschützfeuer zu hören. Zivilisten liefen panisch zwischen den Häusern umher. Ich schnappte mir eine kleine Gruppe und scheuchte sie in ein winziges Zimmer. Dort wären wir sicher vor Bomben.
Wir waren zu vier in dem winzigen Raum, wo kaum einer Platz hatte. Ein Schrank, ein Tisch und eine Blumenvase nahmen uns zusätzlich Platz weg. Die Blume war gelb und eigenltich ganz hübsch, sie stand vor einem blinden Fenster.
Wir harrten lange aus, bevor der Angriff vorüber war. Als wir uns hinauswagten, suchten die Zivilisten sofort nach ihrer Familie. Als etwa 30 Leute aus dem Nachbarhaus strömten, hatten sie sich gefunden. Sie dankten mir und luden mich sofort zu ihnen ein.
Die Familie betrieb einen Laden für allerlei Krimskrams im Nachbarhaus. Hinter der Theke stand ein Zwerg auf einem Stuhl und kümmerte sich ums Geschäft. Ich half dem Jüngsten bei seinen Hausaufgaben. Später wollte ich das winzige Zimmer suchen, in dem wir den Angriff verbracht hatten. Draußen war es hell. Am Himmel zogen Wolkenfetzen vorüber. Das Zimmer befand sich überraschenderweise genau neben dem Laden. Ich zog dort ein, es war etwas größer als zuvor. Auf der durchgelegenen Matratze bekam ich Rückenschmerzen. Der Arzt wollte mich in eine seltsame Konstruktion aus Stangen und Seilen legen, um meine Nackenmuskeln zu richten. Als ich da drin lag, wollte ich mein Handy, aber es war nicht da. Niemand hörte mein Geschrei und durstig war ich auch. Die Situation machte mich sehr zornig. Schließlich tauchte meine Mutter auf und drückte mir das Handy in die Hand. Da brauchte ich es auch nicht mehr.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Terpentin

Der Farbverdünner hat sich wirklich gelohnt. Die Verbesserung meiner Malerei zeigt sich sofort. Wo zuvor nur ungeschickte Farbkleckse die Leinwand befleckten, sind jetzt geradezu fotorealistische Abbildungen entstanden.
Eine Szene, in der Dutzende knallbunte Autos zu sehen sind, zwar winzig klein, aber trotzdem gestochen scharf, so klar, dass man sogar noch die Kennzeichen lesen kann. Nicht das mich das interessiert.
Es kommt jemand herein und macht mir ein Kompliment dazu. Ich denke nur "Geh mir nicht auf die Nerven". Immerhin weiß ich wer es ist, und das die Person nur versucht, sich meine Sympathie zu erkaufen, ohne jedes echte Interesse. Warum ist sie überhaupt in diesem Zimmer? Ist es überhaupt mein Zimmer? Oder bin ich bei ihr eingebrochen, um zu malen? Ich glaube fast, letzteres. Die Türen hier waren alle offen, daran erinnere ich mich.
Ein anderes Bild fesselt mich viel mehr. Es zeigt eine Familie, die im der Halle eines ehrwürdigen alten Hauses posiert. So viele Gesichter... alle grau-in-grau. Warum sind sie grau? Was fürchten sie? Glücklich sehen sie jedenfalls nicht aus. Düster. Kalt. Jeder allein mit sich selbst, inmitten der vielen Menschen.
Ich war schon einmal in dem Haus, doch ich habe es vergessen. Ich weiß noch, dass es viele Geheimnisse im Inneren verbirgt. So viele Räume zu erforschen, so viele verborgene Keller. Warum habe ich mcih diesmal nicht zuerst umgesehen? Warum habe ich stattdessen dieses Bild gemalt? Es zeigt allzu sehr die Wahrheit. Ich will es nicht ansehen.
Ich flüchte. Der Geruch des Farbverdünners verfolgt mich. Warum bleibt mir ausgerechnet der in der Nase hängen.